Kompetenz-Booster für neue Auszubildende in der Veranstaltungstechnik

Die neuen Auszubildenden im Bereich Veranstaltungstechnik starten mit einem starken Fundament in ihre berufliche Laufbahn. Durch drei gezielte Grundlehrgänge erhalten sie einen umfassenden Überblick über die wichtigsten technischen Bereiche der Branche. Die Themen Rigging & Energie & Licht, Audiotechnik sowie Video- und Medientechnik bilden die Basis für ein sicheres, kompetentes und praxisnahes Arbeiten. So sind die neuen Kolleginnen und Kollegen bestens vorbereitet, um direkt aktiv in Projekten mitzuwirken.

Sicheres Arbeiten in der Höhe, Stromversorgung und Licht – Grundlagen für Rigging, Energie und Lichttechnik

Der erste Grundlehrgang des Kompetenz-Boosters widmet sich den essenziellen Grundlagen der technischen Infrastruktur in der Veranstaltungstechnik: Rigging, Energieversorgung und Lichtgestaltung. Diese drei Bereiche bilden das Rückgrat jeder professionellen Produktion – sei es auf Messen, Konzerten, Firmenveranstaltungen oder in der Festinstallation.

Im Bereich Rigging lernen die Auszubildenden den sicheren Umgang mit Traversensystemen, Motoren und Anschlagmitteln. Sie erhalten eine Einführung in die physikalischen Grundlagen wie Lastverteilung, Schwerpunktberechnung und statische Sicherheit. Dabei stehen auch rechtliche und sicherheitsrelevante Aspekte im Fokus – etwa die DGUV-Vorschriften, die Bedeutung von Sachkundigenprüfungen und die korrekte Dokumentation von Aufbauten. Ziel ist es, ein Bewusstsein für die Verantwortung beim Arbeiten in der Höhe zu schaffen und die Grundlagen für einen sicheren und regelkonformen Aufbau zu vermitteln.

Der zweite Schwerpunkt liegt auf der Energieversorgung. Veranstaltungen benötigen eine stabile und sichere Strominfrastruktur – oft unter herausfordernden Bedingungen. Die Auszubildenden lernen, wie Strombedarfe berechnet, Verteilungen geplant und Absicherungen korrekt umgesetzt werden. Themen wie Netzformen, Schutzmaßnahmen, Kabeldimensionierung und die Verwendung von FI-Schutzschaltern werden praxisnah behandelt. Auch die Besonderheiten mobiler Stromversorgung, etwa durch Generatoren oder USVs, werden thematisiert.

Abgerundet wird der Lehrgang durch den Bereich Lichttechnik, der nicht nur technische, sondern auch gestalterische Kompetenzen vermittelt. Die Auszubildenden erhalten einen Überblick über verschiedene Leuchtmittel – von Halogen über LED bis hin zu intelligenten Moving Lights. Sie lernen, wie Lichtquellen positioniert, angesteuert und programmiert werden, um gezielte Stimmungen und Effekte zu erzeugen. Dabei kommen auch Lichtsteuerpulte und DMX-Technik zum Einsatz. Neben der Technik steht auch die kreative Anwendung im Vordergrund: Wie beeinflusst Licht die Wahrnehmung? Welche Rolle spielt Farbtemperatur? Und wie wird Licht gezielt eingesetzt, um Marken, Produkte oder Künstler in Szene zu setzen?

Durch praktische Übungen und reale Anwendungsbeispiele werden die Auszubildenden befähigt, die Grundlagen von Rigging, Energie und Licht nicht nur zu verstehen, sondern auch sicher und kreativ in der Praxis umzusetzen – ein entscheidender Schritt auf dem Weg zum Veranstaltungstechniker.

Von Mikrofon bis Mischpult – Technisches Verständnis und Praxiswissen in der professionellen Audiotechnik

Audiotechnik spielt eine zentrale Rolle bei der Gestaltung von Messeständen und Veranstaltungen – sei es zur klaren Informationsvermittlung, zur emotionalen Inszenierung oder zur Unterstützung interaktiver Formate. Im Rahmen des Kompetenz-Boosters erhalten die Auszubildenden einen tiefgehenden Einblick in die Welt der professionellen Beschallung und Audioplanung.

Der Lehrgang beginnt mit den Grundlagen der Tontechnik: Welche Mikrofontypen gibt es und wie unterscheiden sie sich in ihrer Anwendung? Wie funktioniert die Signalführung vom Mikrofon über Mischpulte bis hin zu Lautsprechersystemen? Die Teilnehmer lernen, wie analoge und digitale Audiosignale verarbeitet werden, welche Rolle Equalizer, Kompressoren und Delays spielen und wie man ein stabiles und störungsfreies Audiosystem aufbaut.

 

Ein besonderer Fokus liegt auf der praktischen Umsetzung auf Messeständen. Hier gelten besondere Anforderungen: Die Technik muss kompakt, zuverlässig und optisch unauffällig sein – gleichzeitig aber eine hohe Sprachverständlichkeit und Klangqualität bieten. Die Auszubildenden lernen, wie sie kleine PA-Systeme, aktive Lautsprecher oder dezente Line-Arrays gezielt einsetzen, um Produktpräsentationen, Vorträge oder interaktive Formate optimal zu unterstützen.

Auch die Herausforderungen in lauten Messehallen werden thematisiert: Wie geht man mit Umgebungsgeräuschen um? Welche Richtmikrofone oder Headsets eignen sich für Moderationen? Wie wird Feedback vermieden und wie kann man die Akustik eines Standes gezielt verbessern?

Darüber hinaus werden auch größere Veranstaltungsformate behandelt – etwa Bühnenpräsentationen, Konferenzen oder Live-Acts. Hier kommen komplexere Systeme zum Einsatz, wie digitale Mischpulte, In-Ear-Monitoring oder drahtlose Mikrofontechnik. Die Auszubildenden erhalten Einblicke in die Planung und Umsetzung solcher Setups, inklusive Frequenzmanagement, Verkabelung und Sicherheitsaspekten.

Ziel des Lehrgangs ist es, ein tiefes technisches Verständnis mit praxisnaher Erfahrung zu verbinden. Die Auszubildenden sollen nicht nur wissen, wie Audiotechnik funktioniert, sondern auch, wie sie diese gezielt und kreativ einsetzen können – für ein überzeugendes Klangerlebnis, das jede Veranstaltung bereichert.

Bildgestaltung und Medienintegration – Einstieg in die Video- und Medientechnik für moderne Events

Im dritten Modul des Kompetenz-Boosters erhalten die Auszubildenden einen umfassenden Einblick in die Welt der visuellen Medien, die heute ein zentrales Element moderner Veranstaltungen darstellt. Der Lehrgang beginnt mit den Grundlagen der Kameratechnik, Bildkomposition und Signalführung. Die Teilnehmer lernen, wie verschiedene Kameratypen eingesetzt werden, wie Bildmischer funktionieren und wie Videoinhalte live oder zeitversetzt auf unterschiedliche Medien übertragen werden können.

Ein besonderer Fokus liegt auf der Signalverarbeitung: Welche Formate und Auflösungen sind für welche Anwendungen geeignet? Wie werden Videosignale über SDI, HDMI oder Netzwerkprotokolle zuverlässig übertragen? Die Auszubildenden lernen, wie sie Medieninhalte technisch korrekt vorbereiten und in bestehende Systeme integrieren – sei es für eine Konferenz, ein Konzert oder eine Messe.

 

Ein Highlight des Lehrgangs ist die Einführung in die LED-Technik, insbesondere die Verwendung von LED-Modulen für Messen und Großveranstaltungen. Diese Module sind heute aus der Eventbranche nicht mehr wegzudenken. Sie ermöglichen brillante, großflächige Darstellungen von Bild- und Videoinhalten – sowohl indoor als auch outdoor. Die Auszubildenden erfahren, wie LED-Wände aufgebaut, verkabelt und angesteuert werden. Dabei geht es nicht nur um die Technik, sondern auch um die kreative Gestaltung von Content, die richtige Auflösung und die Anpassung an verschiedene Formate und Anforderungen.

Durch praktische Übungen mit LED-Modulen lernen die Teilnehmer, wie sie Inhalte optimal präsentieren und welche Sicherheitsaspekte beim Aufbau und Betrieb zu beachten sind. So werden sie befähigt, visuelle Medien wirkungsvoll und professionell in Veranstaltungen zu integrieren – ein entscheidender Kompetenzbereich in der heutigen Eventtechnik.